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Gesundheitsnews


Eine nächtliche Aromatherapie mit angenehmen Düften soll das Gedächtnis bessern.

Im Schlaf die Hirnleistung verbessern – wer wünscht sich das nicht. Bisher gab es dafür jedoch noch kein handfestes Rezept. Das könnte sich ändern: Das Einatmen angenehmer Düfte während der Nacht soll gut für das Gedächtnis sein.

Im REM-Schlaf kommt das Hirn auf Touren

Schlafen ist wichtig für das Gehirn – vor allem der REM-Schlaf, der etwa 25% der Schlafzeit eines Erwachsenen ausmacht. In dieser Phase verarbeitet das Gehirn Erfahrungen, festigt Gelerntes und ordnet Informationen. Gestärkt werden diese Vorgänge durch eine gute Schlafhygiene. Auch Lernen vor dem Einschlafen soll helfen, sich Dinge – z. B. die sprichwörtlichen Vokabeln vorm Vokabeltest – besser zu merken.

Nun gibt es eine weitere Möglichkeit, das Gehirn auf Trab zu bringen: Ätherische Düfte. In einer Studie wurden 20 Personen mit normaler Hirnleistung sechs Monate lang jede Nacht zwei Stunden lang ätherischen Düften ausgesetzt, darunter Rose, Orange, Eukalyptus, Zitrone und Lavendel. 23 ebenfalls „hirnnormale“ Studienteilnehmende waren die Kontrollen und atmeten nur Spuren der Duftstoffe ein.

Gedächtnis deutlich gebessert

Vor und nach der Studie absolvierten die Männer und Frauen eine Reihe von Gedächtnis- und Hirnleistungstests. Nach sechs Monaten wiesen diejenigen, die im Schlaf ausgiebig ätherische Öl im Schlaf gerochen hatten, eine um 226 Prozent verbesserte Gedächtnisleistung auf im Vergleich zu den Kontrollpersonen.

Dahinter steckt wahrscheinlich die direkte und damit besonders gute Verbindung der Geruchszellen zu den Gedächtniszellen, sagen die Autor*innen dieser Studie. Auf diese Weise besitzt der Geruchssinn einen großen Einfluss auf diese Hirnbereiche. Ist er beeinträchtigt, leiden die Gedächtniszellen. Dazu passt auch, dass ein gestörter Geruchssinn eines der ersten Anzeichen bei Alzheimer-Demenz ist.

Geruchstraining für Demenzkranke?

Gerüche im Schlaf sind offenbar in der Lage, die für Kognition und Gedächtnis wichtigen Schaltkreise im Gehirn zu verbessern, schlussfolgern Expert*innen. Womöglich könnte deshalb ein Geruchstraining ein wirkungsvolles Instrument gegen kognitiven Abbau oder Demenzerkrankungen sein. Bis zu solch einer Empfehlung ist der Weg allerdings noch weit. Zunächst müssen größere Folgestudien diese Ergebnisse bestätigen.

Quelle: medscape

16.10.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: mauritius images / Andriy Popov / Alamy / Alamy Stock Photos


Wer Abnehmspritzen nimmt, sollte nur zu vom Arzt verordneteten Präparaten aus der Apotheke greifen.

Abnehmen mit Abnehmspritzen wird immer populärer. So manch einer, der das Präparat nicht verschrieben bekommt, besorgt es sich im Internet. Doch Vorsicht, das kann gefährlich werden!

Abnehmspritzen sind verschreibungspflichtig

GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid oder Liraglutid wurden eigentlich für die Behandlung von Typ-2-Diabetiker*innen entwickelt. Als sich herausstellte, dass die Medikamente auch beim Abnehmen helfen, wurden sie für Übergewichtige interessant. Zu Recht, denn durch das verstärkte Sättigungsgefühl führen sie ohne extreme Quälerei zu einer Gewichtabnahme von bis zu 15%.

Allerdings sind die Präparate verschreibungspflichtig und werden von der Ärzt*in nur unter bestimmten Voraussetzungen verordnet. Nicht jeder, der mit GLP-1-Rezeptoragonisten abnehmen möchte, kommt deshalb leicht an sie heran.

Schwarzmarkt im Internet

Ein Ausweg scheint das Internet zu sein. Über betrügerische Webseiten oder Social-Media-Kanäle werden die Abnehmspritzen als schnelle Hilfe angeboten. Und zwar in immer größerer Zahl: Laut europäischer Arzneimittelagentur (EMA) ist die Anzahl gefälschter Präparate wie Semaglutid, Liraglutid und Tirzepatid in den letzten Monaten stark angestiegen.

Doch die EMA warnt: Die beworbenen Produkte sind nicht zugelassen und entsprechen weder den erforderlichen Sicherheits- noch den Wirksamkeitsstandards. Manche Präparate enthalten gar keinen Wirkstoff, in anderen finden sich gefährliche Substanzen in nicht kontrollierten Mengen. Wer diese Mittel einnimmt, setzt sich großen Gesundheitsrisiken aus.

Fehlendes Logo und übertriebene Versprechen

Die europäischen Behörden überwachen den Markt und lassen entsprechende Webseiten sperren. Doch die Betrüger finden immer wieder neue Tricks, um an ihre Kunden zu kommen. Deshalb ist es wichtig, seriöse Online-Apotheken erkennen zu können. Dafür gibt es ein spezielles Logo, das auf den Webseiten aller registrierten Online-Apotheken erscheint. Mit einem Klick darauf gelangt man zu einem Register, in dem alle autorisierten Händler gelistet sind. Fehlt das Logo oder erscheint der Anbieter nicht im Register, handelt es sich um eine betrügerische oder illegale Quelle.

Doch es gibt noch mehr Alarmsignale für ein unseriöses oder gefälschtes Medikament. Verdächtig ist es z. B., wenn das Produkt 

  • als „offiziell empfohlen“ angepriesen wird,
  • das Logo der EMA oder anderer Behörden trägt, 
  • zugelassenen Therapien überlegen sein soll,
  • auf Social-Media-Plattformen beworben wird oder 
  • in offiziellen Apotheken nicht verfügbar ist.

Abnehmspritzen nicht ohne Ärzt*in verwenden

Zudem sollte eine Therapie mit GLP-1-Rezeptoragonisten oder anderen verschreibungspflichtigen Medikamenten zur Gewichtsabnahme immer unter ärztlicher Aufsicht stattfinden. Die hochwirksamen Arzneimittel können nicht nur Nebenwirkungen auslösen. Bei einigen Begleiterkrankungen wie Leber- oder Niereninsuffizienz oder vorangegangener Pankreatitis können die Substanzen sogar gefährlich werden, ihre Verwendung ist in diesen Fällen kontraindiziert.

Quelle:medscape

15.10.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: mauritius images / Iuliia Nemchinova / Alamy / Alamy Stock Photos


Fehlenden Nachtschlaf sollten Ältere auf Dauer nicht mit einem Mittagsschlaf ausgleichen.

Wer nachts zu wenig schläft, bei dem steigt das Risiko für Bluthochdruck. Doch fehlenden Nachtschlaf mit einem Nickerchen am Tag auszugleichen, ist offenbar auch keine gute Idee.

Wenig Schlaf, hoher Blutdruck

Fehlender Nachtschlaf treibt den Blutdruck in die Höhe und begünstigt Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Da liegt es nahe, das Schlafdefizit tagsüber auszugleichen. Leider geht diese Rechnung nicht auf, wie eine chinesische Untersuchung zeigt.

Darin wurden die Daten von über 15.000 Männern und Frauen bezüglich ihres Schlafverhaltens und ihres Gesundheitzustands analysiert. Nach durchschnittlich 6,5 Jahren wiesen 2.075 Personen einen Bluthochdruck auf. Der wurde offenbar von der täglichen Gesamtschlafdauer begünstigt: Wer von den Über-60-Jährigen weniger als sechs Stunden schlief, hatte im Vergleich zu Gleichaltrigen mit sechs bis acht Stunden Schlaf ein um 17 Prozent gesteigertes Risiko für die Entwicklung eines chronischen Bluthochdrucks.

Verhältnis Nachtschlaf/Nickerchen entscheidend

Doch nicht nur der gesamte Schlaf, auch dessen Verteilung auf Nickerchen und Nachtschlaf war bedeutsam. Lag das Verhältnis von Siesta zu Gesamtschlaf über einem Grenzwert von 0,4 (z.B. bei zwei Stunden Mittags- und vier Stunden Nachtschlaf), erhöhte sich das Hochdruckrisiko sogar um 71 Prozent.

Die Ursache für die negativen Auswirkungen des Mittagsschlafs ist unklar. Hier herrscht noch Forschungsbedarf, erklären die Wissenschaftler*innen. Womöglich führt die Siesta dazu, dass der abendliche Cortisolspiegel ansteigt und so den nächtlichen Blutdruck erhöht. Auch könnten Schlafdauer und -qualität in der Nacht darunter leiden, wenn schon am Tag geschlafen wird. Älteren Menschen empfiehlt das Forscherteam deshalb, ihr gesamtes Schlafpensum auf nachts zu verlegen statt tagsüber ein Nickerchen zu halten.

Quelle: Clinical Cardiology

14.10.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: True Touch Lifestyle/shutterstock.com


Eine zuverlässige Methode zum Fiebermessen ist der Einsatz eines digitalen Thermometers am Darmausgang.

Auf schnelle und verlässliche Weise die Temperatur bei den Kleinen zu messen hilft Eltern zu entscheiden, ob der Gang zur Ärzt*in noch warten kann oder dringend erforderlich ist. Dabei ist der Ort der Messung nicht egal, wie eine dänische Studie zeigt.

Fiebermessen: Herausforderung für Eltern & Kind

Digitale Fieberthermometer eignen sich, die Temperatur unter dem Arm, im Mund oder im After zu messen. Bei Kindern sind dabei einige Besonderheiten zu beachten. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, erläutert: „Unter den Achselhöhlen ist die Messung am wenigsten exakt und deshalb nicht zu empfehlen. Wollen Eltern das Fieber im Mund messen, dürfen die Kinder für ein paar Minuten nur durch die Nase atmen, den Mund nicht öffnen und auch nicht auf das Thermometer beißen. Auch kann die Messung bei einigen Kindern einen Würgereiz auslösen und das Kind sollte mindestens 15 Minuten nichts gegessen oder getrunken haben.“ Auch digitale Schnullerthermometer gelten als messungenau, weil das Kind sie für etwa 5 Minuten ruhig im Mund halten muss.

Trotz aller neuen Technik: Rektal messen am besten

Ohr- und Stirnthermometer registrieren die erhöhte Infrarotstrahlung bei fieberhaften Erkrankungen. Sie sind praktisch, da Eltern die Temperatur messen können, während das Kind schläft. Einer aktuellen Studie zufolge sind allerdings beide Messmethoden einer digitalen Fiebermessung am Darmausgang (rektal) unterlegen. Fegeler erklärt das genaue Vorgehen: „Schmieren Sie die Spitze des Thermometers mit Vaseline ein, damit das Thermometer besser gleitet. Legen Sie Ihr Baby auf den Rücken. Ältere Kinder können sich auf die Seite legen. Heben Sie die Oberschenkel an und führen Sie das Thermometer 1,3 bis 2,5 Zentimeter in den Enddarm ein. Bei Widerstand stoppen Sie sofort. Halten Sie das Thermometer locker in seiner Position, bis der Signalton kommt. Lassen Sie Ihr Kind niemals unbeaufsichtigt, während Sie seine Temperatur messen.“ Am Ende jeder Temperaturmessung steht natürlich die Reinigung des Thermometers mit Alkohol oder lauwarmen Seifenwasser.

Egal für welches Thermometer sich die Eltern entscheiden - eine Auswahl und ausführliche Beratung bietet die Apotheker*in.

Quelle: Kinder- und Jugendärzte im Netz

13.10.2025 | Von: Simone Lang | Foto: Aleksandra Suzi/Shutterstock.com