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Die Menge an Schlaf hat einen Einfluss auf das Risiko, eine Demenz zu entwickeln.
Wer zu wenig schläft, hat ein höheres Risiko, eine Demenz zu entwickeln. Kann Ausschlafen am Wochenende dieser Gefahr entgegenwirken?
Schlafentzug kostet Hirn
Schlechter Schlaf schadet langfristig dem Gehirn: Das wurde schon in zahlreichen Studien nachgewiesen. So soll das Demenzrisiko um etwa ein Drittel ansteigen, wenn der Nachtschlaf kürzer als sechs Stunden dauert. Bei weniger als fünf Stunden ist es sogar noch höher.
Viele Menschen schaffen es in der Arbeitswoche allerdings nicht, auf die gewünschten sieben Stunden Schlaf zu kommen. Ob es bezüglich des Demenzrisikos nützt, am Wochenende nachzuschlafen, haben jetzt chinesische Forschende untersucht.
Schlafdauer von acht Stunden ideal
An der Studie nahmen fast 90 000 Menschen teil, die zu Beginn keine Demenz aufwiesen und durchschnittlich 62 Jahre alt waren. Sie wurden über sieben Jahre lang nachbeobachtet. In dieser Zeit bekamen 735 von ihnen eine Demenz, davon 308 Alzheimer, 137 eine gefäßbedingte Demenz und bei 319 war die Ursache unklar.
Am niedrigsten war das Risiko für eine Demenz bei einer Schlafdauer von acht Stunden, errechneten die Forschenden. Bei denjenigen, die weniger lang schliefen, konnte ein verlängerter Schlaf am Wochenende das erhöhte Risiko wieder senken. Dies galt jedoch nur für die gefäßbedingte Demenz, nicht für die Alzheimererkrankung. Auch auf die Gehirnleistung hatte der nachgeholte Schlaf einen Effekt, was sich in verschiedenen psychologischen Tests zeigte.
Dreiviertelstunde Nachschlafzeit reicht aus
Am besten wirkte offenbar eine Nachschlafdauer von 0,77 Stunden. Interessanterweise war der Effekt bei Männern größer als bei Frauen. Vermutlich führt der Nachholschlaf dazu, Schäden an Gefäßen zu reparieren, mutmaßt das Team.
Bloß nicht zu viel schlummern!
Die Forschenden warnen jedoch vor Schlafexzessen: Zu viel Schlaf ist nämlich auch schädlich. Denn die positive Wirkung des Nachschlafens zeigte sich nur bei denjenigen, die unter der Woche zu wenig schliefen. Bei denjenigen, die ausreichend schlummerten und am Wochenende noch eine Schippe Schlaf drauflegten, war das Gegenteil der Fall: Sie wiesen ein erhöhtes Demenzrisiko auf.
Quelle: Springer Medizin

Wunde Brustwarzen lassen sich mit Pflege und einer richtigen Stilltechnik vermeiden.
Stillen ist für Mutter und Kind eine wertvolle und meist auch schöne Erfahrung. Doch manchmal tauchen dabei Probleme auf. Damit alles gut klappt, gibt es gute Tipps und praktische Hilfsmittel.
Stillkissen gegen Brustwarzenschmerzen
In den ersten Tagen nach Beginn des Stillens tun bei vielen Frauen die Brustwarzen weh. Das ist ganz normal, denn das empfindliche Gewebe muss sich erst an die neue Beanspruchung gewöhnen. Auch eine ungünstige Haltung beim Stillen kann Schmerzen an den Brustwarzen fördern. Es ist deshalb wichtig, sich von der Hebamme die Stilltechnik zeigen zu lassen. Hilfreich ist auch ein Stillkissen, das Mutter und Kind optimal stützt. Besonders praktisch dafür sind Kissen in Hufeisenform.
Feuchtes Milieu fördert die Wundheilung
Wunden Brustwarzen lässt sich mit Pflege vorbeugen. Am einfachsten ist es, nach jedem Stillen etwas Muttermilch auf den Brustwarzen zu verteilen. Dies fördert die Heilung kleinster Wunden und wirkt gleichzeitig entzündungshemmend.
Bei stärkeren Schmerzen oder größeren Wunden reicht die Muttermilch alleine wahrscheinlich nicht aus. Zur Pflege ist ein feuchtes Wundmilieu wichtig, damit sich kein Schorf bildet. Gut geeignet sind spezielle Produkte aus der Apotheke. Sofern keine Duft- oder Farbstoffe sowie Konservierungsmittel enthalten sind, müssen die Cremes oder Lotionen vor dem nächsten Stillen nicht abgewischt werden.
Ein ganz besonders praktisches Hilfsmittel sind Still-BHs. Sie lassen sich mit einer Hand so öffnen und schließen, dass die Brust freigelegt wird und das Baby trinken kann. Still-BHs sollten breite Träger haben, da die Brust durch die Milchproduktion größer und schwerer wird. Besonders bequeme Varianten sind nahtlos und ohne Bügel.
Stilleinlagen in vielen Variationen
Zwischen den Stillmahlzeiten läuft bei vielen Müttern Milch aus den Brustwarzen. Diese Milch kann man gut mit Stilleinlagen auffangen, die in die Cups des Still-BHs eingelegt werden. Einweg-Stilleinlagen haben einen besonders saugfähigen Kern, sodass sich außen auf der Kleidung keine Flecken bilden. Manche weisen auch einen seitlichen Auslaufschutz auf. In der Apotheke kann man sich verschiedene Produkte zeigen lassen.
Waschbare Stilleinlagen bestehen meist aus atmungsaktivem Material (Baumwolle oder Seide). Sie halten Temperaturen von 40 bis 60°C aus. Es gibt verschiedene Produkte. Alle sind sehr saugfähig, manche haben zudem eine Versiegelung gegen das Austreten von Muttermilch.
Milch auffangen und im Kühlschrank aufbewahren
Bei einigen Frauen ist die Milchproduktion so groß, dass normale Stilleinlagen nicht ausreichen. In diesen Fällen helfen spezielle Milchauffangschalen aus Silikon. Sie werden in den Still-BH eingelegt. Manche Produkte bilden auch ein Vakuum und haften so direkt an der Brust, was den Still-BH überflüssig macht.
Die aufgefangene Milch kann als Vorrat für das Baby im Kühlschrank gelagert werden. Dann ist es jedoch wichtig, die Auffangschalen nach jeder Nutzung zu sterilisieren. Denn in Rückständen von Muttermilch können sich Keime gut vermehren, die beim Baby zu Durchfall oder Infektionen führen könnten.
Quelle: ptaheute

Am einfachsten funktioniert das Teilen von Tabletten mit einem speziellen Tablettenteiler.
Tabletten zu teilen ist praktisch: Sie sind dann beispielsweise leichter zu schlucken oder können besser dosiert werden. Doch nicht jedes Präparat lässt sich problemlos zerkleinern und manchmal kann dies sogar gefährlich werden.
Teilen – gar nicht so einfach
Mit Löffeln zerdrückt, der Schere zerschnitten oder den Zähnen zerkleinert – es gibt die unterschiedlichsten Methoden, um Tabletten zu halbieren. Problematisch ist, dass dann häufig zwei Hälften entstehen, die ungleich groß sind. Manchmal zerfällt die Tablette auch in mehrere kleinere Bruchstücke oder zerbröselt sogar. So nimmt der Betroffene mal mehr, mal weniger Wirkstoff ein als nötig.
Mit den Fingern oder dem Tablettenteiler
Die optimale Zerkleinerungsart ist abhängig von der Tablettenform:
Bruchkerbe vorhanden, Tablette gewölbt: In diesem Fall wird die Tablette mit der Bruchkerbe nach oben auf eine glatte, saubere Oberfläche. Die Fingerspitzen befinden sich auf der Rille und drücken schnell und kräftig nach unten.
Bruchkerbe vorhanden, Tablette flach: Zum Halbieren wird die Tablette auf eine glatte, saubere Oberfläche gelegt. Die Bruchkerbe zeigt nach unten. Die Fingerspitzen befinden sich auf der Tablettenseite ohne Rille und drücken schnell und kräftig nach unten.
Kleine Bruchkerbe vorhanden: Der Betroffene nimmt die Tablette zwischen die Daumen- und Zeigefinger der rechten und linken Hand und bricht sie auseinander, indem Daumen nach oben und Zeigefinger nach unten drücken.
Wer Schwierigkeiten mit dieser Methode hat, dem helfen Tablettenteiler oder ein nicht zu spitz zulaufendes Messer.
Schützender Tablettenfilm
Aber Vorsicht: Nicht jede Tablette darf zerteilt werden. Ist die Tablette von einem Film umgeben, darf dieser nicht zerstört werden, z. B. weil ohne Film Einflussfaktoren wie Licht, Luftsauerstoff, Feuchtigkeit oder auch die Magensäure den in der Tablette enthaltenen Arzneistoff zersetzen würden.
Auch bei Retard-Präparaten ist Vorsicht geboten. Bei diesen sorgt der Überzug dafür, dass der Wirkstoff über einen bestimmten Zeitraum gleichmäßig abgegeben wird. Wird die Tablette gebrochen, wird dieser unkontrolliert und schneller freigesetzt. So kommt es oft zu Überdosierungen. Andere Tabletten haben einen Schutzüberzug, weil sie ansonsten schlecht schmecken würden, und wieder andere enthalten hochpotente Wirkstoffe. Über den Staub, der beim Brechen dieser Arzneien entsteht, werden diese Stoffe dann unabsichtlich aufgenommen.
Bruchkerbe kein Hinweis auf Teilbarkeit
Streng genommen dürfen Präparate nur dann geteilt werden, wenn sich im Beipackzettel ein entsprechender Hinweis findet. Denn Bruchkerben dienen manchmal nur der ansprechenderen Optik oder damit die Tabletten sich von anderen unterscheiden lassen. Tabletten ohne Bruchkerbe dürfen generell nicht zerkleinert werden.
Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung und Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

In der Pubertät kann die Gefühlswelt ganz schön durcheinander kommen.
Schon seit vielen Jahrzehnten beginnt die Pubertät immer früher. Corona hat das noch weiter verschärft: Der Anteil der Kinder, bei denen sich Brust oder Hoden schon vor dem achten Lebensjahr entwickeln, ist während der Pandemie angestiegen.
Gehirn bringt Brust und Hoden zum Wachsen
In der Pubertät wird der kindliche Körper geschlechtsreif. Angestoßen wird dieser Prozess durch die Freisetzung von Hormonen im Gehirn, die wiederum Hoden und Eierstöcke stimulieren. In der Folge entwickelt sich bei Mädchen die Brust, etwas später kommt es zur ersten Regelblutung (Menarche). Bei den Jungs wachsen Hoden und Penis, weitere Anzeichen sind der Stimmbruch und der erste Samenerguss.
Heutzutage kommen Kinder früher in die Pubertät als noch vor 100 Jahren. Daten aus Skandinavien zeigen, dass dort um 1900 die Menarche durchschnittlich im Alter von 16 Jahren auftrat. Um 1950 erlebten Mädchen in Deutschland mit gut 13 Jahre ihre erste Regelblutung. Heute liegt der Zeitpunkt zwischen 11 und 13 Jahren. Berechnungen haben ergeben, dass seit den 1970er-Jahren der Pubertätsbeginn jedes Jahrzehnt um etwa drei Monate sinkt.
Ein Grund dafür könnte sein, dass die Kinder immer dicker werden. Denn im Fettgewebe wird ein Botenstoff gebildet, der die Pubertät vorantreibt. Möglich ist aber auch, dass die Kinder über die Umwelt Hormonen ausgesetzt sind und deshalb früher geschlechtsreif werden – handfeste, datengestützte Beweise gibt es dafür aber noch nicht.
Verfrühte Geschlechtsreife häufiger
Neben der statistisch „normalen“ Pubertät gibt es auch die verfrühte Geschlechtsreife: Mediziner*innen sprechen davon, wenn sich die äußeren Geschlechtsmerkmale bei Mädchen vor dem vollendeten 8. Lebensjahr und bei Jungen vor dem vollendeten 9. Lebensjahr zeigen. Diese verfrühte Pubertät tritt seit der Corona-Pandemie weltweit häufiger auf. In Deutschland wurden bis zu 30 Prozent mehr Fälle erfasst als vorher, berichtet Kinderärztin Bettina Gohlke von der Uniklinik Bonn.
Über die Ursachen wird spekuliert: Zum Beispiel haben die Eltern aufgrund von Schulschließungen und Homeoffice mehr Zeit mit ihren Kindern verbracht, weshalb ihnen die Entwicklung ihrer Kinder womöglich früher aufgefallen ist. Auch die höhere psychosoziale Belastung könnte dazu geführt haben, dass die Kinder früher reifen. Schlussendlich wurde in der Pandemie mehr gegessen und sich weniger bewegt – also könnte auch eine Gewichtszunahme eine Rolle spielen.
Insgesamt vermutet Gohlke, dass für die Häufung von verfrühter Pubertät durch Corona mehrere Faktoren zusammen verantwortlich sind. Ob sich der Effekt nach dem Abklingen der Pandemie wieder verflüchtige, sei bisher unklar.
Quellen: pta heute, Ärzteblatt