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Gesundheitsnews


Kreuzottern sind in Deutschland weit verbreitet. Zum Glück ist ihr Biss meist nicht lebensgefährlich.

Nicht nur in exotischen Gefilden, auch bei uns in Deutschland kann man Giftschlangen begegnen. Kommt es beim Campen oder Wandern in der Natur zu einem Schlangenbiss, sollte man wissen, was zu tun ist.

Kreuzotter und Aspisviper

Zwei giftige Schlangenarten sind in Deutschland heimisch: Die am weitesten verbreitete Kreuzotter kommt vom norddeutschen Tiefland über die Mittelgebirge bis in die Alpen vor. Die seltenere Aspisviper findet sich dagegen nur im Südschwarzwald. Prinzipiell versuchen Schlangen eher, den Menschen zu meiden. Ein Biss erfolgt meist nur in Verteidigung, z.B. bei unvorsichtiger Annäherung oder versehentlichem Drauftreten.

Zum Glück sind schwerwiegende Folgen oder sogar der Tod bei europäischen Vipern selten. Neben den lokalen Schmerzen und Schwellungen an der Bissstelle kann es aber nach einem Kreuzotterbiss zu Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen kommen. Beißt die Aspisviper zu, sind neurologische Beschwerden wie eine Ptosis (hängendes Augenlid) oder eine Augenmuskellähmung möglich. Schocksymptome kommen ebenfalls vor, diese werden aber häufig nicht durch das Gift, sondern den psychischen Stress verursacht.

Bergen, beruhigen, Notruf absetzen

Kommt es zu einem Schlangenbiss, empfehlen Expert*innen folgende 6 Maßnahmen: 

  • Bissopfer bergen. Die gebissene Person sollte umgehend aus der Gefahrenzone entfernt werden. Wenn möglich, macht man mit dem Handy ein Foto von der Schlange. 
  • Bissopfer nicht allein lassen! Schlangenbisse führen bei den Betroffenen oft zu einer Panikreaktion. Die dadurch ausgelösten Stresssymptome können den giftigen Effekt des Toxins verstärken. Deshalb sollten die Opfer nicht allein gelassen und beruhigt werden.
  • In Schocklage lagern. Beine und Unterkörper werden dabei hochgelegt, Kopf und Oberkörper tief. Die Bissstelle soll markiert und überwacht werden. 
  • Gebissene Körperteil ruhigstellen. Günstig ist, Beine oder Arme zu schienen. Keinesfalls darf man die Körperregion abbinden: das führt dazu, dass das Gift sich in dieser Region ansammelt. Einschneiden und Aussaugen der Wunden ist ebenfalls verboten, da das den Helfer gefährdet. 
  • Armbänder, Uhren und Ringe entfernen, Gleiches gilt für abschnürende Kleidung. 
  • Notruf absetzen und die Giftnotrufzentrale informieren.

Antiserum nur selten nötig

In der Klinik wird die Betroffene meist mindestens drei, häufig auch vier Stunden überwacht. Bei Schmerzen kommen Schmerzmittel zum Einsatz, außerdem überprüft man den Tetanusschutz. In einigen Fällen verabreichen die Ärzt*innen auch ein Antiserum. Dies ist z. B. der Fall, wenn es zu neurologischen Symptomen oder zu Gerinnungsstörungen kommt. Gegen die Hauterscheinungen sind die Antisera allerdings wirkungslos.

Quelle: Medscape

09.07.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: mauritius images / Owe Andersson / Alamy / Alamy Stock Photos


Kleine Kinder lassen sich vom höheren Rand eines Framepools nicht aufhalten.

Planschbecken und Framepools sprießen jetzt im Sommer wie Pilze aus dem Boden. Klar, was gibt es für Kinder Schöneres, als im eigenen Garten im Wasser zu plantschen? Damit kein Unglück passiert, sollten Eltern jedoch einige Sicherheitsaspekte beachten.

Ein hoher Rand hält Kinder nicht auf

Jährlich ertrinken bis zu 200 Kleinkinder in Europa, viele davon im heimischen Garten. Denn selbst ein Miniplanschbecken mit wenigen Zentimeter Wassertiefe ist gefährlich für die Kleinen. Rutscht das Kind aus und gerät es mit dem Kopf unter Wasser, kann es leicht ertrinken.

Immer beliebter werden auch die aufstellbaren Framepools. Diese haben einen relativ stabilen Rahmen und erreichen eine Wassertiefe von bis zu einem Meter. Wer glaubt, der hohe Rand schütze Kleinkinder vor dem Ertrinken, irrt. Denn Kinder sind besonders findig darin, überall hin zu gelangen. Schnell haben sie einen Gegenstand an den Rand des Aufstellpools geschoben, klettern daran herauf und drohen, über den Rand ins Wasser zu fallen.

Schwimmhilfen schützen nicht vorm Ertrinken

Wer sich und seinem Nachwuchs im heißen Sommer ungetrübten Badespaß gönnen möchte, sollte deshalb folgende Sicherheitsvorkehrungen treffen:

  • Den Pool immer so aufbauen, dass er gut sichtbar ist. Auch Sonnenschirme oder Paravents dürfen die Sicht auf die badenden Kinder nicht behindern.
  • Kinder niemals unbeaufsichtigt baden oder plantschen lassen. Kleine Kinder können auch bei niedrigem Wasserstand innerhalb weniger Minuten ertrinken.
  • Schwimmhilfen bieten keinerlei Schutz gegen Ertrinken und ersetzen die Aufsicht durch die Eltern nicht.
  • Kletterhilfen aus der Nähe des Pools entfernen. Dazu gehören z.B. Hocker, Getränkekisten und Gartenstühle- oder -liegen.
  • In größeren Pools oder im Schwimmbad sollten sich Kleinkinder immer in Reichweite (Armlänge!) eines Erwachsenen befinden.
  • Traditionelle Swimmingpools immer mit einem Zaun mit selbstschließender Tür umgeben. Auf diese Weise können Kinder nicht unbemerkt hineingelangen.
  • Sind Pool oder Plantschbecken nicht in Gebrauch, sollten sie kein Wasser enthalten. Wer das Wasser drin lässt, muss im Garten spielende Kleinkinder permanent beaufsichtigen.

Nicht vergessen sollte man auch andere Wasserstellen im Garten. Regentonnen, Gartenteiche oder sogar Vogeltränken können Kleinstkindern schnell zum Verhängnis werden. Wer kleine Kinder im Haus hat, sollte diese Wasserstellen sicher abdecken und Vogeltränken außerhalb der Reichweite von Kindern anbringen.

Quelle: Ökotest

08.07.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: Anna Brusnicyna/shutterstock.com


Frauen leiden häufiger unter Kopfschmerzen als Männer.

Mehr als ein Drittel der erwachsenen Deutschen leidet mindestens einmal im Monat unter Kopfschmerzen. Doch häufig wissen Patient*innen nicht, welcher Kopfschmerz-Typ sie eigentlich plagt. Erfahren Sie das Wichtigste über 3 häufige Arten und wann Kopfschmerzen ein Alarmsignal sind.

Spannungskopfschmerz ist häufig

Spannungskopfschmerzen kennen etwa 80 % aller Deutschen. Sie zeigen sich als milde bis mittelschwere Schmerzen mit dumpf-drückendem Charakter, die den ganzen Kopf betreffen und bis zu 7 Tage dauern können, beschreibt Stefanie Förderreuther, Präsidentin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Typischerweise fehlen Begleitsymptome wie Lärm- und Lichtempfindlichkeit oder Übelkeit. Zur Akuttherapie des Spannungskopfschmerzes sind Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol und Ibuprofen geeignet. Diese Medikamente gibt es rezeptfrei in der Apotheke.

Migräne erkannt, Migräne gebannt?

Gut 10% der Deutschen leiden an Migräne, doch viele erkennen sie nicht als solche. Typisch für die Migräne sind folgende Beschwerden:

  • Einseitige Schmerzen (wobei die Seiten im Anfall oder von Anfall zu Anfall wechseln können)
  • Beginn häufig im Nacken (und damit Verwechslungsgefahr mit Spannungskopfschmerzen)
  • Pulsierende, pochende Schmerzen Mittlere bis hohe Schmerzintensität, die sich bei körperlicher Aktivität verstärkt
  • Begleitend oft Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit
  • Bei jedem 10. Migränepatient vor den Kopfschmerzen eine Aura mit Seh- und/oder Sprachstörungen, Sensibilitätsstörungen, Lähmungserscheinungen, Drehschwindel oder Doppelbildern.

Zur Akuttherapie werden zunächst z. B. ASS, Ibuprofen oder Paracetamol empfohlen. Reicht das zur Schmerzlinderung nicht aus, kommen Triptane zum Einsatz. Bei mehr als 3 Attacken pro Monat raten die Ärzt*innen zur Prophylaxe, z. B. mit Betablockern, Topiramat oder Amitryptilin. Zusätzlich wirken Ausdauersport und Entspannungstherapien vorbeugend.

Nasenspray beim Cluster-Kopfschmerz

Extreme Kopfschmerzen mit Schmerzmaximum hinter einem Auge zeichnen den Cluster-Kopfschmerz aus. Die Attacken dauern bis zu 3 Stunden und werden auf der gleichen Seite von mindestens einem der folgenden Symptome begleitet: Augenrötung oder -tränen, verstopfte oder laufende Nase, Schwitzen im Gesicht, Verengung der Pupille oder Hängen des Lides.

Typischerweise leiden die Patient*innen während einer Cluster-Periode, die bis zu 2 Monate dauern kann, täglich an bis zu 8 Attacken. Die Zeit zwischen den Perioden ist kopfschmerzfrei. Behandelt wird der Cluster-Kopfschmerz mit Inhalation von reinem Sauerstoff sowie Triptanen (unter die Haut gespritzt oder als Nasenspray verabreicht). Prophylaktisch verordnet die Ärzt*in Verapamil, Lithium oder Topiramat.

Hier wird es gefährlich

  • Kopfschmerzen können auch ein Anzeichen für eine neurologische Erkrankung wie Gehirnblutung, Hirntumor oder Hirnentzündung sein. Alarmsignale, bei denen sofort ärztliche Hilfe gesucht werden muss sind
  • Neuer, unbekannter heftiger Kopfschmerz
  • Vernichtend heftiger Kopfschmerz Kopfschmerz, der sich innerhalb weniger Minuten heftig entwickelt
  • Gleichzeitiges Fieber, Lähmungen oder vorübergehende Erblindung.

Quelle: Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft

07.07.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: ESB Professional/Shutterstock.com


Hörgeräte helfen gegen Einsamkeit

Im Alter hört man schlechter – mit sozialen Folgen. Denn wer nicht mehr gut an Gesprächen teilhaben kann, verliert leicht den Anschluss zum Umfeld.  Können Hörgeräte helfen?

Hörstörungen fördern Isolation

Bei den meisten Menschen lässt das Gehör mit dem Alter nach. Bei starken Hörstörungen fällt die Kommunikation mit den Mitmenschen schwer, besonders in lauteren Umgebungen wie einem Restaurant. Als Folge nehmen viele Ältere am Gespräch nicht mehr richtig Teil. Das Knüpfen neuer und das Halten alter Kontakte fällt so zunehmend schwer. Im schlimmsten Fall drohen soziale Isolation oder psychische Erkrankungen. 

1.000 Senior*innen untersucht

Forschende haben nun untersucht, ob Hörgeräte die Einsamkeit und Isolation unter alten Menschen verringern. Dazu wurden knapp 1.000 Senior*innen mit einer erheblichen Hörminderung aus den USA untersucht. Eine Gruppe erhielt fachärztliche Betreuung und, falls notwendig, ein Hörgerät. Die zweite Gruppe bekam nur eine Gesundheitsberatung. Die Senior*innen wurden durch einen Fragebogen zur Einsamkeit befragt. Zusätzlich wurde das soziale Netzwerk der Senior*innen erfasst. 

Weniger Einsamkeit durch Hörgerät

Nach 3 Jahren zeigte sich: Die Hörgeräte-Gruppe fühlte sich weniger einsam als vorher. Bei der Gruppe ohne Hörgeräte nahm die Einsamkeit dagegen zu. Das soziale Netz ist bei beiden Gruppen kleiner geworden – was bei einem Durchschnittsalter der Teilnehmenden von über 75-Jahren nicht verwunderlich ist. In der Hörgerätegruppe ist das soziale Netz allerdings spürbar weniger geschrumpft. Insgesamt ziehen die Forscher*innen ein klares Fazit: Die Versorgung mit Hörgeräten kann die soziale Isolation von Senior*innen vermindern. Für ältere Menschen mit Hörminderung besteht daher der Ratschlag, sich möglichst frühzeitig fachärztlich beraten zu lassen, ob und wann ein Hörgerät sinnvoll ist. 

Quelle: Ärzteblatt

04.07.2025 | Von: Dr. med. Tobias Höflein | Foto: mauritius images / BSIP / Chassenet